Die Windows Server-Sicherung besteht aus einem MMC-Snap-In (Microsoft Management Console), Befehlszeilentools sowie Windows PowerShell-Cmdlets, die zusammen eine vollständige Lösung für tägliche Sicherungs- und Wiederherstellungsaufgaben darstellen. Mit der Windows Server-Sicherung können Sie einen vollständigen Server (alle Volumes), ausgewählte Volumes, den Systemstatus oder bestimmte Dateien und Ordner sichern und eine Sicherung erstellen, die Sie für die Bare-Metal-Recovery verwenden können. Sie können Volumes, Ordner, Dateien, bestimmte Anwendungen und den Systemstatus wiederherstellen. In Notfällen, beispielsweise bei Festplattenfehlern, können Sie zudem eine Bare-Metal-Recovery ausführen. (Hierzu benötigen Sie eine Sicherung des vollständigen Servers oder nur der Volumes, die die Betriebssystemdateien enthalten, und die Windows-Wiederherstellungsumgebung. Das gesamte System wird dann auf dem alten System oder auf einer neuen Festplatte wiederhergestellt.)

Mit der Windows Server-Sicherung können Sie Sicherungen für den lokalen Computer oder einen Remotecomputer erstellen und verwalten. Außerdem können Sie die automatische Ausführung von Sicherungen planen.

Die Windows Server-Sicherung ist für alle Benutzer vorgesehen, die eine einfache Sicherungslösung benötigen, von kleineren Firmen bis zu großen Unternehmen. Gleichzeitig eignet sie sich jedoch auch für kleinere Organisationen oder Benutzer, die nicht IT-Spezialisten sind.

Überlegungen

  • Sie müssen Mitglied der Gruppe Administratoren oder Sicherungsoperatoren sein, um Windows Server-Sicherung verwenden zu können.

  • Bestimmte Sicherungs- oder Wiederherstellungsaufgaben müssen mit zwei Computern unter der gleichen Version von Windows Server 2008 oder Windows Server 2008 R2 ausgeführt werden, während andere mit Computern ausgeführt werden können, bei denen es keine Rolle spielt, welche dieser Versionen ausgeführt wird. Weitere Informationen (möglicherweise in englischer Sprache) zur Kompatibilität finden Sie unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=143709.

  • Zum Ausführen einer Wiederherstellung des Systemstatus oder des vollständigen Systems müssen Sie Sicherungen von der wiederherzustellenden Version von Windows verwenden. Sie können beispielsweise nicht eine Sicherung von Windows Server 2008 verwenden, um den Systemstatus eines Computers unter Windows Server 2008 R2 wiederherzustellen.

  • Möglicherweise ist die Firewall aktiviert. Wenn Sie die Sicherungen eines anderen Computers über das Snap-In Windows Server-Sicherung verwalten, kann Ihre Verbindung mit dem Remotecomputer beeinträchtigt werden. Dieses Problem kann durch Änderungen in den Firewallregeln behoben werden. Bei der Arbeit auf dem lokalen Computer entstehen keine Beeinträchtigungen.

  • Das Sichern von Daten von bzw. das Speichern von Daten auf freigegebenen Clustervolumes wird von der Windows Server-Sicherung nicht unterstützt. (Sie können jedoch virtuelle Maschinen mit der Windows Server-Sicherung von der virtuellen Maschine aus sichern.) Weitere Informationen (möglicherweise in englischer Sprache) zum Verwalten von Failoverclustern finden Sie unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkID=92360. Weitere Informationen (möglicherweise in englischer Sprache) zum Verwalten von Hyper-V finden Sie unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkID=93752. Weitere Informationen (möglicherweise in englischer Sprache) zu Hyper-V und zu freigegebenen Clustervolumes finden Sie unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkID=139667.

  • Wenn Sie zum Speichern von Sicherungen eine virtuelle Festplatte verwenden, die sich auf einem physikalischen Datenträger befindet, der Systemvolumes oder wichtige Volumes enthält, gelten möglicherweise Einschränkungen für die Elemente, die Sie wiederherstellen können. Außerdem sind Dateien auf virtuellen Volumes von der Sicherung ausgeschlossen, wenn die virtuellen Volumes online sind. Weitere Informationen (möglicherweise in englischer Sprache) zum Arbeiten mit virtuellen Festplatten finden Sie unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=143712.

  • Wenn Sie zurzeit das vorherige Sicherungsfeature (Ntbackup.exe) verwenden und den Wechsel zur neuen Windows Server-Sicherung planen, können zudem die folgenden Probleme und Änderungen eine Rolle spielen:

    • Die Einstellungen für das Erstellen von Sicherungen werden bei der Aktualisierung auf Windows Server 2008 nicht aktualisiert. Sie müssen die Einstellungen erneut konfigurieren.

    • Sie können die Windows Server-Sicherung nicht zum Sichern von Dateien und Ordnern auf Volumes verwenden, für die mehr als 2040 GB (oder 2 TB) benötigt werden. Wenn die Größe der Daten jedoch weniger als 2 TB beträgt, können Sie eine Datei- oder Ordnersicherung ausführen. Sie können beispielsweise 1,5 TB Daten von einem 3-TB-Volume sichern. Bei einer vollständigen Server- oder Volumewiederherstellung von dieser Sicherung wird jedoch anstelle eines 3-TB-Volumes ein 2-TB-Volume erstellt.

    • Es können nur mit NTFS formatierte Volumes auf einem lokal angeschlossenen Datenträger gesichert werden. (Anweisungen zum Konvertieren einer FAT-Partition in eine NTFS-Partition finden Sie unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkID=70318.)

    • Sie können Sicherungen nicht auf Band speichern. (Bandspeicherlaufwerke werden unter Windows Server 2008 jedoch unterstützt.) Von der Windows Server-Sicherung wird das Sichern auf externen und internen Datenträgern, optischen Medien und Wechselmedien wie beispielsweise DVDs und in freigegebenen Remoteordnern unterstützt.

    • Mit Ntbackup.exe erstellte Sicherungen können Sie nicht mit der Windows Server-Sicherung wiederherstellen. Eine Version von Ntbackup.exe ist jedoch als Download für Windows Server 2008-Benutzer verfügbar, die Daten aus Sicherungen wiederherstellen möchten, die mit Ntbackup.exe erstellt wurden. Die herunterladbare Version von Ntbackup.exe ist ausschließlich zum Wiederherstellen von mit früheren Versionen von Windows erstellten Sicherungen geeignet und kann nicht zum Erstellen neuer Sicherungen unter Windows Server 2008 verwendet werden. Ntbackup.exe können Sie unter folgender Adresse herunterladen: https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=82917 (möglicherweise in englischer Sprache).

Neue Funktionen

Die Windows Server-Sicherung in Windows Server 2008 R2 weist die folgenden Verbesserungen auf:

  • Mehr Flexibilität bei der Auswahl der zu sichernden Elemente. Sie können mit der Windows Server-Sicherung ausgewählte Dateien anstelle vollständiger Volume sichern. Außerdem können Sie Dateien basierend auf Dateityp und Pfad ausschließen.

  • Automatische Verwaltung vollständiger und inkrementeller Sicherungen. Sie müssen nicht mehr vollständige und inkrementelle Sicherungen verwalten. Stattdessen wird von der Windows Server-Sicherung standardmäßig eine inkrementelle Sicherung erstellt, deren Verhalten dem einer vollständigen Sicherung entspricht. Sie können beliebige Elemente aus einer einzelnen Sicherung wiederherstellen, wobei die Sicherung jedoch nur den für eine inkrementelle Sicherung benötigten Speicherplatz belegt. Darüber hinaus ist bei der Windows Server-Sicherung kein Benutzereingriff erforderlich, um regelmäßig durch Löschen älterer Sicherungen auf der Festplatte Speicherplatz für neuere Sicherungen freizugeben - ältere Sicherungen werden automatisch gelöscht.

  • Erweiterte Optionen für die Sicherungsspeicherung. Sie können jetzt Sicherungen, die mit einer geplanten Sicherung erstellt wurden, in einem freigegebenen Remoteordner oder auf einem Volume speichern. (Wenn Sie Sicherungen in einem freigegebenen Remoteordner speichern, wird nur eine Version der Sicherung beibehalten.) Sie können Sicherungen auch auf virtuellen Festplatten speichern.

  • Verbesserte Optionen für Sicherungen und Wiederherstellungen des Systemstatus. Sie können jetzt die Benutzeroberfläche des Snap-Ins Windows Server-Sicherung verwenden, um Sicherungen zu erstellen, die Sie zum Ausführen von Wiederherstellungen des Systemstatus verwenden können. Außerdem können Sie jetzt eine einzige Sicherung verwenden, um sowohl den Systemstatus als auch weitere Daten auf dem Server zu sichern. Die Sicherungen des Systemstatus werden jetzt schneller ausgeführt und erfordern weniger Speicherplatz für mehrere Versionen, da bei der Versionsverwaltung für die einzelnen Versionen ähnlich wie bei volumebasierten Sicherungen Schattenkopien anstelle einzelner Ordner verwendet werden. Weitere Informationen (möglicherweise in englischer Sprache) zur Speicherung von Sicherungen des Systemstatus in Windows Server 2008 R2 finden Sie unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=143713.

  • Erweiterte Unterstützung für Befehlszeilen und Windows PowerShell. Mit dem Befehl Wbadmin und der zugehörigen Dokumentation können Sie die gleichen Aufgaben auf der Befehlszeile ausführen wie mit dem Snap-In. Weitere Informationen (möglicherweise in englischer Sprache) finden Sie im Befehlsverzeichnis (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=140216). Durch Skripts können Sie Sicherungsaktivitäten ebenfalls automatisieren.

    Die Änderungen an diesem Befehl entsprechen den Änderungen für das Snap-In Windows Server-Sicherung.

    Zudem ist in Windows Server 2008 R2 eine aktualisierte Sammlung von Windows PowerShell-Cmdlets für die Windows Server-Sicherung enthalten, mit denen Sie Windows PowerShell-Skripts für die Ausführung von Sicherungen schreiben können. Weitere Informationen (möglicherweise in englischer Sprache) finden Sie unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=140217.

Unterstützte Betriebssysteme

Die Windows Server-Sicherung ist in allen Editionen von Windows Server 2008 und Windows Server 2008 R2 verfügbar. Für die Server Core-Installationsoption von Windows Server 2008 R2 ist das Snap-In Windows Server-Sicherung jedoch wie andere Snap-Ins nicht verfügbar. Zum Ausführen von Sicherungen für Computer mit einer Server Core-Installation müssen Sie den Befehl Wbadmin oder die Windows PowerShell-Cmdlets für die Windows Server-Sicherung verwenden oder die Sicherungen remote von einem anderen Computer aus verwalten.


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