Das Subsystem für UNIX-basierte Anwendungen (SUA) ist ein quellenkompatibles Subsystem zum Kompilieren und Ausführen benutzerdefinierter UNIX-basierter Anwendungen auf einem Computer, der unter einem Betriebssystem der Serverklasse von Microsoft® Windows® ausgeführt wird. Sie können für die vollständige Interoperabilität Ihrer UNIX-basierten Anwendungen in SUA sorgen und müssen dazu nur geringe oder gar keine Änderungen am Originalquellcode vornehmen.

Das Subsystem für UNIX-basierte Anwendungen bietet ein Betriebssystem für POSIX-Prozesse (Portable Operating System Interface). Das Subsystem für UNIX-basierte Anwendungen (SUA) mit dem dazugehörigen Paket von unterstützenden Dienstprogrammen (beispielsweise Shells und eine Debuggererweiterung für Visual Studio® 2005) ist auf der Microsoft-Website (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=139521, möglicherweise in englischer Sprache) für den Download verfügbar und stellt eine vollständige UNIX-basierte Umgebung bereit. Das Downloadpaket enthält einen umfangreichen Satz von Skriptprogrammen sowie ein Software Development Kit (SDK), das alle Entwicklungsfunktionen von SUA unterstützt und eine vollständig UNIX-basierte Anwendungsentwicklung ermöglicht.

SUA unterstützt auch die Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung für Dateinamen, die Auftragssteuerung, Tools zum Kompilieren und die Verwendung von über 300 UNIX-Befehlen, Dienstprogrammen und Shellskripts. Da das Subsystem separat vom Windows-Kernel installiert wird, bietet es echte UNIX-Funktionalität ohne Emulation.

Features in Subsystem für UNIX-basierte Anwendungen

Zu den Features im Subsystem für UNIX-basierten Anwendungen gehören:

  • Konnektivität für Datenbankbibliotheken (OCI/ODBC) SUA unterstützt die Konnektivität mit Oracle und SQL Server für Datenbankanwendungen. Dabei werden die Standards OCI (Oracle Call Interface) und ODBC (Open Database Connectivity) verwendet.

  • Microsoft Visual Studio® Debugger Extension zum Debuggen von POSIX-Anwendungen SUA enthält die Unterstützung für das Debuggen von POSIX-Prozessen mithilfe von Visual Studio IDE (Integrated Development Environment).

  • Dienstprogramme auf der Basis von SVR-5- und BSD-UNIX-Umgebungen Mit dem SUA-Downloadpaket werden zwei verschiedene UNIX-Umgebungen unterstützt: SVR-5 und BSD.

  • Unterstützung für 64-Bit-Anwendungen Mithilfe des sogenannten Thunking-Prozesses stellt SUA nicht nur die Unterstützung von 64-Bit-Anwendungen unter einem 64-Bit-Betriebssystem, sondern auch die Standardunterstützung von 32-Bit-Binärdateien unter einem 64-Bit-Betriebssystem bereit.

Weitere Informationen sowie Informationen zum Herunterladen der Skriptprogramme und des SDKs finden Sie auf der Microsoft-Website unter https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=139521 (möglicherweise in englischer Sprache).

Installieren des Subsystems für UNIX-basierte Anwendungen

Das Subsystem für UNIX-basierte Anwendungen (SUA) ist ein unter Microsoft® Windows Server® 2008 R2 und Windows® 7 verfügbares Feature.

Hinweis

UNIX-basierte Skripts und benutzerdefinierte UNIX-basierte Anwendungen können erst ausgeführt werden, wenn auf dem Computer das Downloadpaket mit Dienstprogrammen und Software Development Kit für das Subsystem für UNIX-basierte Anwendungen (Dienstprogramme und SDK für SUA) installiert wurde. Das Paket mit den Dienstprogrammen und dem SDK für SUA steht als Download auf der Microsoft-Website unter https://go.microsoft.com/fwlink/?linkid=67558 (möglicherweise in englischer Sprache) zur Verfügung.

Unter Windows Server 2008 R2 kann SUA mithilfe des Assistenten zum Hinzufügen von Features im Server-Manager installiert werden. Obwohl der Server-Manager standardmäßig geöffnet wird, wenn sich ein Mitglied der Gruppe Administratoren am Computer anmeldet, kann der Server-Manager auch mithilfe der Befehle im Startmenü unter Verwaltung sowie durch Öffnen der Option Programme in der Systemsteuerung geöffnet werden. Benutzer von Windows Server 2008 R2 können SUA auch mithilfe der Befehlszeile des Server-Managers (ServerManagerCmd.exe) oder des Server-Manager-Satzes von Windows PowerShell-Cmdlets installieren. Weitere Informationen zur Befehlszeile des Server-Managers oder zum Installieren von Features mithilfe der Windows PowerShell-Cmdlets finden Sie in der Hilfe zum Server-Manager. Drücken Sie dazu entweder in der Konsole des Server-Managers F1, oder öffnen Sie die Hilfedatei unter %windir%\Help\mui\0409\rmt.chm.

Hinweis

Aufgrund von Sicherheitsbeschränkungen bezüglich des Installierens oder Entfernens von Features auf dem Computer mithilfe von Windows PowerShell-Cmdlets oder der Befehlszeile des Server-Managers, die durch die Benutzerkontensteuerung in Windows Server 2008 R2 und Windows 7 festgelegt wurden, muss Windows PowerShell oder die Eingabeaufforderungssitzung als Administrator ausgeführt werden. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf die Verknüpfung für Windows PowerShell oder die Eingabeaufforderung, und klicken Sie anschließend auf Als Administrator ausführen.

Unter Windows 7 kann SUA installiert werden, indem Sie die Systemsteuerung öffnen und anschließend auf Programme und Windows-Features aktivieren oder deaktivieren klicken.

Öffnen des Subsystems für UNIX-basierte Anwendungen

Durch das Installieren des Subsystems mithilfe des Assistenten zum Hinzufügen von Features oder mithilfe von Windows-Features ein- oder ausschalten wird dem Startmenü ein SUA-Objekt hinzugefügt. Dieses Objekt ist jedoch keine Verknüpfung. Damit werden keine SUA-Fenster geöffnet wie es mit anderen Verknüpfungen im Startmenü in der Regel der Fall ist. Das Objekt ist ein Container für die im SUA-Downloadpaket verfügbaren Shells und Dienstprogramme. Nachdem das Downloadpaket installiert wurde, können Sie auf SUA zugreifen, indem Sie UNIX-basierte Befehlsshells – deren Verknüpfungen im SUA-Objekt des Startmenüs enthalten sind – öffnen und darin arbeiten.


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