Eine Unterzuordnung ist eine Ressourcenzuordnungshierarchie, die aus einer oder mehreren gruppierten Ressourcenzuordnungen besteht.

Mithilfe einer Unterzuordnung können Sie eine CPU-Ressourcenzuordnung in ein oder mehrere Ressourcenzuordnungen aufteilen, bei denen jede ihre eigene CPU-Zuordnung besitzt. Diese Unterzuordnungen sind unter der obersten Ressourcenzuordnung hierarchisch gruppiert. Der prozentuale Anteil an der CPU, der der übergeordneten Ressourcenzuordnung zugewiesen ist, wird dann gemäß den Anteilen, die in den CPU-Zuordnungen der einzelnen Unterzuordnungen angegeben sind, zwischen den Unterzuordnungen aufgeteilt.

Hinweis

Der Windows-Systemressourcen-Manager wertet beim Anwenden von Verwaltungsrichtlinien die gesamte Hierarchie von Unterzuordnungen aus. Zuerst wird die Unterzuordnung angewendet, die sich in der Hierarchie an der letzten Stelle befindet. Dann folgen die anderen Zuordnungen in aufsteigender Reihenfolge in der Hierarchie bis zur übergeordneten Ressourcenzuordnung.

Die einzige Beziehung zwischen einer Ressourcenzuordnung und ihrer Unterzuordnung besteht darin, dass sie sich die von der übergeordneten Ressourcenzuordnung zugewiesene CPU-Bandbreite teilen. Die Prozesse, die mit diesen Zuordnungen übereinstimmen, sind unterschiedlich.

Erstellen von Unterzuordnungen

Unterzuordnungen werden in vorhandenen Ressourcenzuordnungen erstellt, die ihrerseits Bestandteil von Ressourcenzuordnungsrichtlinien sind.

Hinweis

Eine Unterzuordnung kann nur dann erstellt werden, wenn die Verwaltungsregel der übergeordneten Ressourcenzuordnung auf Standard festgelegt ist.

Hinweis

Jede Unterzuordnung muss für die Verwendung eines anderen Prozessauswahlkriteriums konfiguriert sein. Wenn in einer Hierarchie von Unterzuordnungen dasselbe Prozessauswahlkriterium mehrere Male verwendet wird, werden die Prozesse nach der ersten Ressourcenzuordnung verwaltet, mit der sie übereinstimmen.

Mitgliedschaft in der lokalen Gruppe „Administratoren“ oder in einer entsprechenden Gruppe ist Grundvoraussetzung, um die folgenden Schritte ausführen zu können.

So erstellen Sie eine Unterzuordnung in einer vorhandenen Ressourcenzuordnung
  1. Öffnen Sie Windows-Systemressourcen-Manager. Klicken Sie zum Öffnen von Windows-Systemressourcen-Manager auf Start, zeigen Sie auf Verwaltung, und klicken Sie dann auf Windows-Systemressourcen-Manager.

  2. Wählen Sie im Dialogfeld Verbindung mit Computer herstellen die Option Diesem Computer aus, und klicken Sie dann auf Verbinden.

  3. Erweitern Sie in der Konsolenstruktur den Eintrag Ressourcenzuordnungsrichtlinien, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Namen der Ressourcenzuordnungsrichtlinie, die die Ressourcenzuordnung enthält, in der Sie eine Unterzuordnung erstellen möchten, und klicken Sie dann auf Eigenschaften.

  4. Klicken Sie auf der Registerkarte Ressourcen unter Diese Ressourcen zuordnen auf den Namen der Ressourcenzuordnung, in der Sie eine Unterzuordnung erstellen möchten, und klicken Sie dann auf Bearbeiten.

  5. Klicken Sie auf der Registerkarte Erweitert auf Unterzuordnung für Ressourcen.

  6. Klicken Sie im Dialogfeld Unterzuordnung für Ressourcen auf Hinzufügen.

  7. Befolgen Sie die Schritte zum Erstellen einer Ressourcenzuordnung. Schrittweise Anleitungen finden Sie in den Vorgehensweisen unter Erstellen einer neuen Ressourcenzuweisungsrichtlinie. Klicken Sie anschließend auf OK.

  8. Sie können beliebig viele Unterzuordnungen erstellen.

    • Weitere Unterzuordnungen unter der übergeordneten Ressourcenzuordnung können Sie erstellen, indem Sie erneut auf Unterzuordnung für Ressourcen klicken.

    • Klicken Sie zum Erstellen von Unterzuordnungen unterhalb einer Unterzuordnung auf Unterzuordnung für Ressourcen, klicken Sie auf die Unterzuordnung, unter der Sie weitere Unterzuordnungen erstellen möchten, klicken Sie auf Bearbeiten, und setzen Sie den Vorgang dann ab Schritt 3 dieser Vorgehensweise fort.

  9. Wenn Sie alle gewünschten Unterzuordnungen erstellt haben, klicken Sie auf der Eigenschaftenseite der übergeordneten Ressourcenzuordnung auf OK.

Unterzuordnungen (Beispiele)

Unterzuordnungen von Ressourcen zwischen mehreren Serverfunktionen

Ein Beispiel für den Einsatz von Unterzuordnungen wäre die Verwendung eines Servers, der mehrere Funktionen ausführt. Alle Funktionen sind gleich wichtig, und zum Abschließen der einzelnen Funktionen werden mehrere Anwendungen ausgeführt.

Sie können eine einzelne Ressourcenzuordnung konfigurieren, die mehrere untergeordnete Unterzuordnungen mit jeweils einer eigenen relativen Zuordnung enthält. Auf diese Weise können Sie eine Hierarchie erstellen.

Die folgende Tabelle enthält ein Beispiel dafür, wie Sie mit einfachen Unterzuordnungen Ressourcen innerhalb einer Ressourcenzuordnungsrichtlinie aufteilen können. In diesem Beispiel wird dargestellt, wie Ressourcen in einer Gruppe von Prozessen aufgeteilt werden, die eine Funktion ausführen, für die Sie 50 % der insgesamt verfügbaren CPU-Bandbreite reservieren möchten, während die anderen 50 % für die übrigen Prozesse verfügbar bleiben.

Die einzelnen Zuordnungen oder Unterzuordnungen sind in der Reihenfolge aufgeführt, in der Sie sie erstellen würden.

Zuordnung oder Unterzuordnung Eigenschaften

Ressourcenzuordnung rz_A

  • 50 % der verfügbaren CPU

  • Wird auf das Prozessauswahlkriterium pak_A angewendet

Die übergeordnete Ressourcenzuordnung, die durch ihre Unterzuordnungen weiter aufgeteilt wird. Die übergeordnete Zuordnung wird zuletzt angewendet. Dadurch stehen alle Ressourcen, die nicht von ihren Unterzuordnungen belegt werden, Prozessen zur Verfügung, die mit pka_A übereinstimmen.

Unterzuordnung unt_B

  • 20 % der von rz_A zugeordneten CPU

  • Wird auf das Prozessauswahlkriterium pka_B angewendet.

Die erste Unterzuordnung von rz_A. Prozesse, die mit pka_B übereinstimmen, können bis zu 10 % der gesamten CPU-Bandbreite (20 % der für rz_A verfügbaren 50 %) verwenden.

Unterzuordnung unt_C

  • 30 % der von rz_A zugeordneten CPU

  • Wird auf das Prozessauswahlkriterium pka_C angewendet.

Die zweite Unterzuordnung von rz_A. Prozesse, die mit pka_C übereinstimmen, können bis zu 15 % der gesamten CPU-Bandbreite (30 % der für rk_A verfügbaren 50 %) verwenden.

Ressourcenzuordnung rz_D

  • 50 % der verfügbaren CPU

  • Wird auf das Prozessauswahlkriterium Rest angewendet.

Eine Ressourcenzuordnung auf derselben Ebene in der Hierarchie wie rz_A. Prozesse, die mit keinem anderen Prozessauswahlkriterium übereinstimmen, können bis zu 50 % der insgesamt verfügbaren CPU-Bandbreite belegen.

Da die in dem Beispiel enthaltenen Unterzuordnungen sich auf 50 % der übergeordneten Ressourcenzuordnung summieren, können Prozesse, die mit pka_A übereinstimmen, mindestens 25 % der gesamten CPU-Bandbreite (oder 50 % der für rz_A verfügbaren 50 %) verwenden.

Festlegen der Priorität von Prozessen mithilfe von Unterzuordnungen

Ein anderes Beispiel für den Einsatz von Unterzuordnungen wäre die Verwendung eines Servers, der mehrere Funktionen ausführt, denen Sie je nach ihrer Wichtigkeit eine entsprechende Priorität zuweisen möchten. Da die nicht von Unterzuordnungen belegten Ressourcen für ihre übergeordnete Ressourcenzuordnung verfügbar werden, können Sie diese integrierte Logik verwenden, um Prozessen mithilfe von Unterzuordnungen eine Priorität zuzuweisen.

Erstellen Sie dazu eine Reihe von geschachtelten Unterzuordnungen, beginnend mit der letzten anzuwendenden Ressourcenzuordnung (die übergeordnete Ressourcenzuordnung) bis hin zur ersten anzuwendenden Ressourcenzuordnung (die letzte Unterzuordnung), und lassen Sie für jede Zuordnung 99 % der CPU zu.

Jede Ressourcenzuordnung und Unterzuordnung erhält 99 % der CPU, da das Ziel nicht darin besteht, die CPU-Belegung einzuschränken, sondern die Reihenfolge zu definieren, in der Prozesse auf die CPU-Bandbreite zugreifen können.

Die folgende Tabelle enthält ein Beispiel dafür, wie Sie Prozessen mithilfe von Unterzuordnungen eine Priorität zuweisen können. Die einzelnen Zuordnungen oder Unterzuordnungen sind in der Reihenfolge aufgeführt, in der Sie sie erstellen würden.

Zuordnung oder Unterzuordnung Eigenschaften

Ressourcenzuordnung NiedrigstePriorität

  • 99 % der verfügbaren CPU

  • Stimmt mit dem Prozessauswahlkriterium AmWenigstenWichtig überein

Die übergeordnete Ressourcenzuordnung, die durch ihre Unterzuordnungen weiter aufgeteilt wird. Die übergeordnete Ressourcenzuordnung wird zuletzt angewendet. Dadurch stehen alle Ressourcen, die nicht von ihren Unterzuordnungen belegt werden, Prozessen zur Verfügung, die mit AmWenigstenWichtig übereinstimmen.

Unterzuordnung MittlerePriorität

  • Unterzuordnung von NiedrigstePriorität

  • 99 % der von NiedrigstePriorität zugeordneten CPU

  • Stimmt mit dem Prozessauswahlkriterium DurchschnittlichWichtig überein

Die einzige Unterzuordnung von NiedrigstePriorität. Sie wird vor NiedrigstePriorität und nach HöchstePriorität angewendet. Alle von MittlerePriorität nicht verbrauchten Ressourcen sind für NiedrigstePriorität verfügbar.

Unterzuordnung HöchstePriorität

  • Unterzuordnung von MittlerePriorität

  • 99 % der von MittlerePriorität zugeordneten CPU

  • Stimmt mit dem Prozessauswahlkriterium AmWichtigsten überein

Die einzige Unterzuordnung von MittlerePriorität. Als letzte Unterzuordnung wird sie zuerst angewendet. Alle von HöchstePriorität nicht verbrauchten Ressourcen sind für MittlerePriorität verfügbar.

In diesem Beispiel werden Prozesse nicht auf eine feste CPU-Bandbreite eingeschränkt. Stattdessen erhalten Prozesse, auf die die letzte Unterzuordnung angewendet wird, so viel CPU-Bandbreite, wie sie verbrauchen können, und die übrige CPU-Bandbreite wird in der Hierarchie aufwärts zwischen anderen konkurrierenden Prozessen verteilt.

Weitere Verweise


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