In Active Directory Lightweight Directory Services (AD LDS) werden Verzeichnisdaten in einem hierarchischen, dateibasierten Verzeichnisspeicher gespeichert. Standardmäßig befindet sich der Verzeichnisspeicher für eine bestimmte AD LDS-Instanz in der folgenden Datei:

%ProgramFiles%\Microsoft ADAM\Instanzname\data\adamntds.dit

Jede AD LDS-Instanz verfügt über einen separaten Verzeichnisspeicher. Bei jedem in AD LDS ausgeführten Datenvorgang, z. B. bei Such- und Lesevorgängen, Importen, Exporten, Indizierung, Replikation, Sicherungen und Wiederherstellungen, wird der AD LDS-Verzeichnisspeicher verwendet. Der Verzeichnisspeicher ist in logische Verzeichnispartitionen unterteilt, die als Namenskontexte bezeichnet werden.

Hinweis

Wie in Active Directory-Domänendienste (Active Directory Domain Services, AD DS) wird auch von AD LDS ESE (Extensible Storage Engine) zur Verwaltung des Verzeichnisspeichers verwendet.

Verzeichnispartitionen

Der AD LDS-Verzeichnisspeicher ist in logische Verzeichnispartitionen unterteilt. Drei Typen von Verzeichnispartitionen werden unterschieden: Konfigurations-, Schema- und Anwendungsverzeichnispartitionen. Jeder AD LDS-Verzeichnisspeicher muss eine einzelne Konfigurationsverzeichnispartition und eine einzelne Schemaverzeichnispartition enthalten. Darüber hinaus kann er bei Bedarf mehrere Anwendungsverzeichnispartitionen enthalten. In der folgenden Tabelle sind die Partitionstypen, ihre Inhalte und die jeweiligen AD LDS-Anforderungen aufgeführt.

Partitionstyp Definierter Name Erforderlich/Optional Inhalt

Konfiguration

CN=Configuration,CN={GUID}

Erforderlich

AD LDS-Konfigurationsinformationen

Schema

CN=Schema,CN=Configuration,CN={GUID}

Erforderlich

Klassen- und Attributdefinitionen

Anwendung

Wird bei der Erstellung der Partition zugewiesen

Optional

Anwendungsdaten

Konfigurationsverzeichnispartition

Die Konfigurationsverzeichnispartition enthält unter anderem Informationen zur AD LDS-Replikationszeitplanung und zu Replikatsätzen, zur Definition der anderen Partitionen im Replikatsatz sowie zu den Benutzern und Gruppen im Replikatsatz.

Schemaverzeichnispartition

Die Schemaverzeichnispartition enthält die Definitionen zum Typ der Daten, die im Verzeichnisspeicher gespeichert werden können. Der AD LDS-Verzeichnisdienst greift auf die Definitionen in der Schemaverzeichnispartition zurück, um die Datenkonsistenz aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus können Anwendungen auf die Schemaverzeichnispartition Bezug nehmen, um den in der AD LDS-Instanz zulässigen Datentyp zu ermitteln. Sie können das Schema erweitern, um die Speicherung anwendungsspezifischer Daten in AD LDS zu ermöglichen. Weitere Informationen zu AD LDS-Schemas finden Sie unter Grundlegendes zum AD LDS-Schema.

Hinweis

Eine gemeinsame Konfigurationspartition und eine gemeinsame Schemapartition werden auf AD LDS-Dienstinstanzen repliziert, die demselben Konfigurationssatz angehören. Weitere Informationen zur Replikation finden Sie unter Grundlegendes zu AD LDS-Replikation und -Konfigurationssätzen.

Anwendungsverzeichnispartitionen

Anwendungsverzeichnispartitionen enthalten die Daten, die von den Anwendungen verwendet werden. Sie können eine Anwendungsverzeichnispartition in AD LDS-Setup oder jederzeit nach der Installation erstellen. Abhängig von der Anwendung können Sie das Schema manuell erweitern oder automatisch durch die Anwendung erweitern lassen. In der Regel verwalten Sie die Daten in einer bestimmten Anwendungsverzeichnispartition durch die Anwendung. Nach dem Erstellen der Anwendungsverzeichnispartition sind die Verweisobjekte für die Anwendungspartition in AD LDS in CN=Partitions,CN=Configuration enthalten.

Weitere Verweise


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