Bei der Installation des Anwendungsservers wird eine Option zum Auswählen des Windows-Prozessaktivierungsdiensts (Windows Process Activation Service, WAS) für Anwendungen bereitgestellt, die mit Windows Communication Foundation (WCF) erstellt werden. Bei der Installation von WAS wird auch die Rolle Webserver (IIS) installiert.

WAS ist ein neuer Prozessaktivierungsmechanismus für das Betriebssystem Windows Server 2008, der auch für das Betriebssystem Windows Vista® verfügbar ist. Mit dem Windows-Prozessaktivierungsdienst werden das gewohnte Internetinformationsdienste (IIS) 6.0-Prozessmodell (Anwendungspools und meldungsbasierte Prozessaktivierung) sowie die gewohnten Hostfeatures (schneller Ausfallschutz, Integritätsüberwachung und Wiederverwendung) beibehalten. Für die Aktivierungsarchitektur ist jedoch die Abhängigkeit von HTTP (Hypertext Transfer Protocol) nicht mehr vorhanden. In IIS 7.0 wird mit WAS meldungsbasierte Aktivierung über HTTP ausgeführt. In WCF können zusätzlich zu HTTP auch Nicht-HTTP-Protokolle verwendet werden, die von WAS unterstützt werden (z. B. TCP, MSMQ und Named Pipes), um meldungsbasierte Aktivierung zur Verfügung zu stellen. Dadurch profitieren Anwendungen, in denen Kommunikationsprotokolle verwendet werden, von den IIS-Features, beispielsweise von der Prozesswiederverwendung, vom schnellen Ausfallschutz und vom gemeinsamen Konfigurationssystem, das zuvor nur in HTTP-basierten Anwendungen zur Verfügung stand.

Jede Anwendung, die von WAS gesteuert wird, verfügt über eine URI-Adresse (Uniform Resource Identifier), mit der das von WAS zum Aktivieren der Anwendung verwendete Netzwerkprotokoll identifiziert wird.

Hinweis

Damit die WAS-Aktivierung verwendet werden kann, muss das im URI angegebene Netzwerkprotokoll auf dem Server aktiviert werden. Zudem muss zugelassen werden, dass das Protokoll eventuell vorhandene Firewalls passiert. Weitere Informationen zu Firewallausnahmen finden Sie im Thema zur Windows-Firewall und zur Windows-Firewall mit erweiterter Sicherheit (https://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=81757, möglicherweise in englischer Sprache).

Wenn Sie die TCP-Aktivierung zulassen, wird vom Anwendungsserver eine Firewallausnahmeregel erstellt, mit der TCP-Port 808 geöffnet wird. (Sie können einen anderen Port angeben, indem Sie den URI so ändern, dass ein anderer Port angegeben wird.) Damit der TCP-Listener den Port 808 abhören kann, müssen Sie auch eine Standardwebsite erstellen, für die net.tcp verwendet wird.


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