Installation von COM+-Anwendungen (Übersicht)
Sie können COM+-Anwendungen in Ihrer eigenen Organisation entwickeln. Auf diese Weise verfügt der Entwickler über umfassende Kenntnisse der Zielumgebung: Benutzerkonten, Benutzergruppen, Servernamen usw. Der Entwickler konfiguriert und exportiert die Anwendung. Der Administrator muss die Anwendung dann nur noch auf dem Zielsystem installieren.
Sie können COM+-Anwendungen jedoch auch von einem unabhängigen Anwendungshersteller erwerben. Wenn der Hersteller der Anwendung kein gängiges Installationsprogramm bereitstellt, das Sie durch die notwendigen Installationsschritte führt, müssen Sie die COM+-Anwendung selbst installieren und konfigurieren.
Die Konfiguration einer COM+-Anwendung wird häufig auf einem Stagingcomputer ausgeführt und nicht auf Produktionscomputern. Wenn Sie einen Stagingcomputer verwenden, müssen Sie die konfigurierte COM+-Anwendung und einen COM+-Anwendungsproxy vom Stagingcomputer exportieren und auf den Produktionscomputern installieren.
Die manuelle Installation einer COM+-Anwendung besteht im Wesentlichen aus folgenden Schritten. Je nachdem, wie der Anwendungshersteller oder Entwickler die Anwendung bereitstellt, kann der eine oder andere Schritt möglicherweise entfallen. Weitere Informationen finden Sie in den Unterlagen, die mit der Anwendung bereitgestellt werden.
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Konfigurieren Sie die COM+-Anwendung auf dem Stagingcomputer für eine bestimmte Zielumgebung.
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Exportieren Sie umgebungsspezifische clientseitige und serverseitige Installationsdateien vom Stagingcomputer.
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Installieren Sie die COM+-Anwendung oder den COM+-Anwendungsproxy auf den Produktionscomputern.
Ausführliche Beschreibungen zur Durchführung dieser Schritte finden Sie unter Verwalten von COM+-Anwendungen.
Staging- und Produktionscomputer
Es ist nützlich, Anwendungen in einer Stagingumgebung zu installieren und zu testen, mit deren Hilfe Sie Szenarios simulieren können, die nach der Bereitstellung der Anwendungen auf Produktionscomputern, die von anderen Benutzern im Netzwerk verwendet werden, möglicherweise auftreten werden.
Stagingcomputer können zudem für die Versionsverwaltung und die Aktualisierung von Komponenten verwendet werden. Anstatt Konfigurationsänderungen oder die Aktualisierung einzelner Komponenten für eine Anwendung auf Produktionscomputern vornehmen zu müssen, können Sie die Anwendung ändern, in einer Stagingumgebung testen und dann als Einheit exportieren, um sie auf den Produktionscomputern zu installieren.
Manchmal wird in der Stagingumgebung dieselbe Konfiguration wie in der Produktionsumgebung verwendet; der einzige Unterschied darin besteht somit darin, dass die Stagingumgebung nicht allgemein zugänglich ist. In diesem Fall müssen Sie die in der Stagingumgebung konfigurierte und überprüfte Anwendung lediglich in der Produktionsumgebung replizieren.
Aktualisieren von Versionen von COM+-Anwendungen
Wenn COM+-Anwendungen veraltet sind oder nicht mehr verwendet werden, müssen Sie sie aktualisieren oder entfernen. Wenn Sie eine COM+-Anwendung aktualisieren möchten, müssen Sie zuerst die zuvor installierte Version löschen und dann die aktualisierte Anwendung installieren.
Informationen zum Entfernen und Installieren von Anwendungen finden Sie unter Entfernen von COM+-Anwendungen und Installieren von COM+-Serveranwendungen.
Serverseitige Installation für COM+-Anwendungen
Alle notwendigen Informationen für eine COM+-Serveranwendung befinden sich in einer Serveranwendungsdatei (MSI-Datei). Mithilfe des Snap-Ins Komponentendienste oder mit Windows Installer können Sie die COM+-Anwendung über die MSI-Datei installieren.
Speichern Sie die Serveranwendungsdateien nur in Verzeichnissen mit eingeschränkten Schreibberechtigungen, um nicht autorisierte Änderungen an den exportierten Anwendungen zu verhindern. Zusätzliche Sicherheit bietet die Signierung der Serveranwendungsdateien mittels Authenticode™. Weitere Informationen zur Verwendung von Authenticode finden Sie auf der Authenticode-Seite unter
Wenn eine Komponente in einer COM+-Anwendung die Installation oder Konfiguration von weiteren Ressourcen – Datenbankverbindungen, Daten- oder Textdateien, Konfiguration des virtuellen Stamms für Internetinformationsdienste (Internet Information Services, IIS) usw. – voraussetzt, dürfen diese Ressourcen nicht mit den Komponentendiensten installiert werden, sondern müssen mithilfe anderer Tools oder Dienstprogramme installiert werden.
Informationen zum Installieren einer COM+-Anwendung finden Sie unter Installieren von COM+-Serveranwendungen.
Clientseitige Installation für COM+-Anwendungen
Nachdem eine COM+-Serveranwendung auf einem Computer installiert wurde, kann es erforderlich sein, mittels DCOM oder Message Queuing von einem Remotesystem auf die Anwendung zuzugreifen.
Wenn Sie von einem Remotesystem auf die Anwendung zugreifen möchten, können Sie das Snap-In Komponentendienste verwenden, um einen COM+-Anwendungsproxy zu exportieren. Die Anwendungsproxydatei (MSI) enthält die notwendigen Informationen, um remote über DCOM von einem Clientcomputer auf Klassen in einer COM+-Serveranwendung zuzugreifen. Wenn Sie die Anwendungsproxydatei mit dem Snap-In Komponentendienste verwenden, können Sie den COM+-Anwendungsproxy auf den Clientcomputern an Ihrem Standort installieren.
Es ist möglich, einen Anwendungsproxy zu erstellen, der auf einen anderen Server zugreift als der Computer, von dem er exportiert wurde. Dies ist hilfreich, wenn der Anwendungsproxy für einen Produktionscomputer von einem Stagingcomputer exportiert werden muss. Wenn Sie den Servernamen ändern möchten, klicken Sie im Snap-In Komponentendienste auf der Eigenschaftenseite für den Computer auf die Registerkarte Optionen, und geben Sie dann den richtigen Remoteservernamen (RSN) des Anwendungsproxys ein.
Informationen zum Installieren von COM+-Anwendungsproxys finden Sie unter Installieren von COM+-Anwendungsproxys.