Konfigurieren von Bereichen

Ein Bereich ist eine administrative Gruppierung von IP-Adressen für Computer in einem Subnetz, die den DHCP-Dienst verwenden. Der Administrator erstellt zunächst einen Bereich für jedes physikalische Subnetz und verwendet diesen dann, um die von den Clients verwendeten Parameter zu definieren. Ein Bereich weist folgende Eigenschaften auf:

  • Einen IP-Adressbereich, von dem Adressen ein- oder ausgeschlossen werden, die für DHCP-Dienst-Leaseangebote verwendet werden.

  • Eine Subnetzmaske, die das Subnetz für eine angegebene IP-Adresse bestimmt.

  • Ein bei seiner Erstellung zugewiesener Bereichsname.

  • Leasedauerwerte, die DHCP-Clients zugewiesen werden, die dynamisch zugeordnete IP-Adressen empfangen.

  • Beliebige DHCP-Bereichsoptionen, die für die Zuordnung zu DHCP-Clients konfiguriert wurden, z. B. DNS-Server, Router-IP-Adresse und WINS-Serveradresse.

  • Reservierungen, die optional verwendet werden, um sicherzustellen, dass ein DHCP-Client immer die gleiche IP-Adresse empfängt.

Vor dem Hinzufügen von Bereichen

Ein DHCP-Bereich besteht aus einer Reihe von IP-Adressen in einem bestimmten Subnetz, z. B. 192.168.0.1 bis 192.168.0.254, die der DHCP-Server an Clients leasen kann.

Jedes Subnetz hat nur einen einzigen DHCP-Bereich mit einem einzigen fortlaufenden IP-Adressbereich. Wenn Sie innerhalb eines einzelnen Bereichs oder Subnetzes mehrere Adressbereiche für den DHCP-Dienst verwenden möchten, müssen Sie zunächst den Bereich definieren und anschließend eventuell erforderliche Ausschlussbereiche festlegen.

  • Definieren des Bereichs

    Verwenden Sie den gesamten Bereich aufeinander folgender IP-Adressen, aus denen das lokale IP-Subnetz besteht, für das Sie den DHCP-Dienst aktivieren.

  • Festlegen von Ausschlussbereichen

    Sie sollten Ausschlussbereiche für alle IP-Adressen innerhalb des Bereichs festlegen, die der DHCP-Server nicht anbieten oder für die DHCP-Zuweisung verwenden soll. Sie können beispielsweise die ersten 10 Adressen im vorherigen Beispielbereich ausschließen, indem Sie einen Ausschluss für 192.168.0.1 bis 192.168.0.10 erstellen.

    Indem Sie für diese Adressen einen Ausschluss festlegen, werden DHCP-Clients niemals diese Adressen angeboten, wenn diese eine geleaste Konfiguration vom Server anfordern. Ausgeschlossene IP-Adressen können im Netzwerk aktiv sein, jedoch nur, wenn Sie diese Adressen manuell auf Hosts konfigurieren, die DHCP nicht verwenden, um eine Adresse abzurufen.

Erstellen von Bereichen

Wenn Sie einen DHCP-Bereich erstellen, verwenden Sie die DHCP-Konsole zur Eingabe der folgenden erforderlichen Informationen:

  • Ein von Ihnen oder dem Administrator, der den Bereich erstellt hat, zugewiesener Bereichsname.

  • Eine Subnetzmaske, mit der das Subnetz identifiziert wird, zu der eine IP-Adresse gehört.

  • Ein innerhalb des Bereichs enthaltener IP-Adressbereich.

  • Ein Zeitraum (als Leasedauer bezeichnet), mit dem angegeben wird, wie lange ein DHCP-Client eine zugewiesene IP-Adresse verwenden kann, bevor dieser seine Konfiguration mit dem DHCP-Server erneuern muss.

Verwenden der 80:20-Regel für Bereiche

Für eine ausgeglichene DHCP-Serverauslastung sollten Sie die 80:20-Regel verwenden, um die Bereichsadressen zwischen den zwei DHCP-Servern aufzuteilen. Wenn Server 1 so konfiguriert wird, dass er den größten Anteil (ungefähr 80 %) der Adressen bereitstellt, kann Server 2 so konfiguriert werden, dass dieser die anderen Adressen (ungefähr 20 %) für Clients verfügbar macht. In der folgenden Abbildung ist ein Beispiel der 80:20-Regel dargestellt:

Nach dem Hinzufügen von Bereichen

Nach dem Definieren eines Bereichs können Sie diesen zusätzlich konfigurieren, indem Sie folgende Aufgaben ausführen:

  • Legen Sie zusätzliche Ausschlussbereiche fest.

    Sie können alle anderen IP-Adressen ausschließen, die nicht an DHCP-Clients geleast werden dürfen. Sie sollten Ausschlüsse für alle Geräte verwenden, die statisch konfiguriert werden müssen. Die ausgeschlossenen Bereiche sollten alle IP-Adressen enthalten, die Sie manuell anderen DHCP Servern, Nicht-DHCP-Clients, Arbeitsstationen ohne Datenträger oder Routing- und Remotezugriff- und PPP-Clients zugewiesen haben.

  • Erstellen Sie Reservierungen.

    Sie können einige IP-Adressen für die dauerhafte Zuweisung von Leases an bestimmte Computer oder Geräte im Netzwerk reservieren. Sie sollten ausschließlich Geräte reservieren, für die DHCP aktiviert ist und die für bestimmte Zwecke im Netzwerk reserviert werden müssen (z. B. Druckerserver).

  • Passen Sie die Länge der Leasedauer an.

    Sie können die Leasedauer ändern, die für die Zuweisung von IP-Adressleases verwendet werden soll. Die standardmäßige Leasedauer beträgt acht Tage.

    Für die meisten LANs ist der Standardwert akzeptabel. Er kann jedoch weiter erhöht werden, wenn Computer nur selten den Standort ändern. Es können auch unbegrenzte Leasezeiten festgelegt werden. Diese Option sollte jedoch mit Vorsicht verwendet werden.

  • Konfigurieren Sie Optionen und Klassen, die mit dem Bereich verwendet werden sollen.

    Die DHCP-Optionen müssen für den Bereich konfiguriert und aktiviert werden, um Clients im vollen Umfang konfigurieren zu können.

    Für eine erweiterte, eigenständige Verwaltung von Bereichsclients können Sie benutzer- oder lieferantendefinierte Optionsklassen hinzufügen oder aktivieren.

Hinweis

 

  • Nachdem Sie einen Bereich definiert und konfiguriert haben, muss dieser aktiviert werden, bevor der DHCP-Server Dienste für Clients bereitstellt. Sie sollten jedoch einen neuen Bereich erst dann aktivieren, wenn Sie die DHCP-Optionen für den Bereich angegeben haben.

  • Nach der Aktivierung eines Bereichs sollten Sie die Gruppe der Bereichsadressen nicht ändern.

Weitere Ressourcen

Eine Liste mit Hilfethemen mit entsprechenden Informationen finden Sie unter Konfigurieren von DHCP-Serverrolleneinstellungen.

Aktualisierte detaillierte Informationen zu DHCP, Bereichen und Aktivierung für IT-Experten finden Sie in der Dokumentation zu Windows Server 2008 auf der Microsoft TechNet-Website (möglicherweise in englischer Sprache).


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